Knie
Assoziation: - Flexibilität,- Demut.
Fragestellung: - Wo in meinem Leben muß ich mich beugen?
Psychologisch:
Das Gelenk im Bein versinnbildlicht eine Schaltstation im Leben,- hier wird dafür gesorgt, daß alles wie geschmiert läuft. Wo das Knie schmerzt, kommt man nicht recht voran, muß also mit schleppendem Geschäftsgang rechnen. Steife Knie lassen auf die unbeugsame Haltung der Umwelt gegenüber dem Träumenden schließen. Wer die Knie beugt, hat die rechte Demut,- wer aber auf den Knien rutscht, wird wohl im Wachleben durch eigene Schuld von anderen gedemütigt. Knie steht häufig auch für erotische Bedürfnisse, aber auch andere Begierden können darin zum Vorschein kommen, die man mehr zügeln muß.
Artemidoros:
Die Knie muß man zu Körperkraft und Mannestum, zu Bewegungen und Unternehmungen in Beziehung setzen. Sind sie stark und gesund, lassen sie es ratsam erscheinen, eine Reise oder sonst eine andere Veränderung durchzuführen, und prophezeien dem Träumenden Unternehmungen und Gesundheit,- das Gegenteil, wenn sie ein Leiden befällt. Träumt man, daß aus dem Knie ein Gewächs hervorgesprossen sei, so werden einem die Knie ihren Dienst versagen,- ein Kranker wird nach diesem Traumerlebnis sterben. Denn aus der Erde sprossen die Gewächse, und in der Erde lösen sich die Bestandteile des Körpers auf. Ich kennen jemand, dem es träumte, aus seinem rechten Knie sei ein Schilfrohr herausgewachsen,- es geschah, daß sich eine Fistel im Knie des Betreffenden bildet,- denn das Schildrohr hat Knoten, und man verfertigt aus ihm 'Fisteln' (Panflöten). Vielfach weisen die Knie auf die Brüder und Gefährten, weil auch sie untereinander verbrüdert und Weggefährten sind. Ferner bezeichnen sie Freigelassene,- denn sie leisten genauso ihre Dienste wie die Füße, nur befinden sie sich oberhalb derselben und bedeuten folglich nicht Sklaven, sondern Freigelassene.
Volkstümlich:
(arab. ) :
- Das Knie bedeutet jede menschliche Tätigkeit.
- Hat sich jemand am Knie gestoßen oder einen Schlag dagegen bekommen, wird er eine Zeitlang in seinem Beruf in arge Bedrängnis geraten.
- Sind die Knie verbrannt oder erfroren, so daß er nicht mehr ungehindert gehen kann, wird er an den Bettelstab kommen und in engen Verhältnissen leben.
- Kuriert er seine Knie mit Erfolg, wird er seine Armut gegen Wohlstand eintauschen.
- Sind die Knie ganz verkrümmt und völlig unbeweglich geworden, wird jedermann nach langer Krankheit aus dem Leben scheiden.
- Dünkt es einen, seine Knie seien erstarkt, so daß er schnell laufen kann, wird alles, was er unternimmt, unter seinen Händen gelingen,- eine Frau wird flinke Füße bekommen und auf Männerfang ausgehen.
- sich verletzen: deine Erniedrigung war unnötig,-
- verletztes, kranke haben oder sehen: durch geschäftliche Hindernisse Schaden erleiden,- Verschlechterung der Verhältnisse,-
- schön und gesund: glückliche Geschäfte,-
- runde: Glück in der Liebe,-
- fällig bitten: du bist in großer Not und findest keine Hilfe,-
- beugen, darauf rutschen oder sich niederlassen: Demütigungen verschiedener Art werden dir nicht erspart bleiben. (60, 7)
(europ.) :
- Symbolverkleidung für einfache Leidenschaften in Spiel oder Liebe,- gilt als schlechtes Zeichen,-
- sehen: Unruhe bei der Arbeit,-
- ein gesundes haben: bedeutet Glück in allen Geschäften,-
- glauben, die eigenen wären zu groß: plötzliches Unglück wird auf einem zukommen,-
- krankes haben: kündet Krankheit oder schlechte Geschäfte an,-
- verwundetes: bedeutet Ruhelosigkeit,-
- blutende Wunde daran haben: Verschlechterung der materiellen Lage,-
- geschwollenes: Kummer,- man wird einem Ereignis ratlos gegenüberstehen,-
- steif und schmerzend: von plötzlichem bedrohlichen Elend heimgesucht werden,-
- Müdigkeit oder Schwäche darin fühlen: bedeutet Krankheit,-
- schmutzige: heißt Krankheit infolge ausschweifender Lebensweise,-
- unförmige: unglückliche Wechselfälle werden die sehnlichsten Hoffnungen zerstören,-
- beugen: man braucht jetzt Demut, um eine bestimmte Angelegenheit wieder ins reine zu bringen,-
- einen Menschen knien sehen: man hat jemandem Unrecht getan und fühlt sich jetzt schuldig,-
- Sind die Knie einer Frau wohlgeformt und weich, werden ihr viele Verehrer prophezeit, jedoch ist kein Heiratskandidat darunter.
(ind. ) :
- geschwollenes: Armut,- Verschlechterung der Verhältnisse,-
- wundes: Elend,-
- darauf rutschen: du wirst Demütigungen erdulden müssen.
- sonst wie (arab.)
(Siehe auch 'Bein', 'Körper', 'Knien')
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