Blut
Assoziation: - Essenz,- Lebensenergie,- Lebensbedrohung.
Fragestellung: - Wo in meinem Leben lasse ich meine Vitalität zur Ader?
Psychologisch:
Von alters her ist Blut ein Symbol für Leben und Lebensenergie. Blut steht im allgemeinen für Vitalität, körperliche Kraft und Bewußtheit, die ein aktives Leben ermöglichen, manchmal auch noch für Sexualität. Außerdem können damit zwischenmenschliche Beziehungen, Ängste und Hemmungen symbolisiert werden. Es wird auch mit persönlicher Stärke und Verjüngung verbunden. Die Verjüngung kann körperliche Erholung, Erwachen von Gefühlen oder geistige Wiedergeburt sein. Das intensive Rot des Blutes und seine Rolle als Lebenselixier verleihen ihm auch Assoziation mit Leidenschaft, Liebe und Zorn. Emotionaler Mißbrauch - vom Träumenden selbst verübt oder von ihm erlitten - kann im Traum als blutende Wunde dargestellt sein. Es ist Symbol der Lebenskraft, blutvoller Leidenschaft und nimmermüder Liebe. Es gibt sehr unterschiedliche Deutungen, die man nur aus den Begleitumständen im Traum und der realen Lebenssituation ableiten kann, zum Beispiel:
- Handelt ein Traum von einer gewalttätigen Situation, in der Blut fließt, dann legt dies nahe, daß man in sich selbstzerstörerische Kräfte trägt.
- Wenn im Traum eine Blutung gestillt werden muß, heißt dies, daß der Träumende sich seiner Kraft bewußt werden soll.
- Ist der Träumende selbst der blutende Verletzte, dem von einer anderen Person geholfen wird, muß er sich darüber Klarheit verschaffen, welche Art Hilfe er braucht, um den Schmerz zu verkraften.
- Selbst bluten wird als Anzeichen für Lebenskraft interpretiert.
- Ein Blutverlust bezieht sich im Allgemeinen auf eine Verschlechterung der körperlichen, geistigen oder moralischen Stärke.
- Wer sich im Traum bluten sieht, hat seelische Wunden, die er sich nicht eingestehen will, weil sie ihn vor anderen demütigen könnten.
- Blut sehen kann anzeigen, daß man sich um einen anderen Menschen sorgt.
- Blut speien kann symbolisieren, daß man alles 'Unreine' aus sich herausspucken möchte.
- Mit Blut befleckt sein, deutet oft auf Schuld- und Schamgefühl hin, weil man sich selbst nicht uneingeschränkt annimmt, sondern 'schmutzig' fühlt.
- Fließt das Blut aus den Wunden anderer Menschen, sind wir im Begriff, anderen Schmerz zuzufügen.
- Blutverlust im Traum kann auf Liebesverlust hinweisen, eine Transfusion auf die Auffrischung tiefer Gefühle.
- Handelt der Traum um das Trinken oder das Austauschen von Blut, bedeutet dies nicht etwa eine sexuelle, sondern eine seelische Vereinigung.
- Verliert der Träumende Blut, kann dies als Symbol für einen Liebesverlust oder für ein seelisches Opfer aufgefaßt werden.
- Erhält der Träumende jedoch eine Bluttransfusion, deutet dies auf eine seelische Bereicherung hin oder es kann anzeigen, daß man kurz davor steht, ein aktuelles Problem zu lösen. Auch könnte dies ein Hinweis auf ein belebenden Einfluß - z.B. eine neue Freundschaft oder Beziehung - sein.
- Zirkulierendes Blut im Traum kann ein wichtiges Symbol sein. Floß das Blut mit Leichtigkeit durch Arterien oder Venen kann das heißen, daß man fühlt, auf den richtigen Weg zu sein. Jede Blockade kann erkannte Hindernisse für den Lebensplan darstellen.
- Karminrotes, ungehindert fließendes Blut kann die starke Leidenschaft des Träumenden für eine Person oder Situation darstellen. Es kann auch unbewußte Wut auf jemanden, der dem Träumenden nahe ist, anzeigen.
- In einem Traum Blut an den Händen zu haben - ein Bild, das am stärksten von Shakespeares Lady Macbeth vermittelt wurde - kann sich auf tief sitzende Schuld an eine Tat oder in einem Bereich des Lebens beziehen.
- Blutbefleckte Kleidung im Traum kann ein Zeichen dafür sein, daß jemand einem die Arbeit erschweren oder die Karriere behindern möchte.
Spirituell:
Sinnbild des Lebens und der Seele. Blut steht für Lebenskraft und Bewußtsein. Im Körper zirkulierendes Blut kann eine verjüngende Kraft symbolisieren.
Artemidoros:
Viel Blut erbrechen, das von guter Farbe und unverdorben ist, bringt einem Armen Glück,- es verheißt Zuwachs an Vermögen und Geld in Hülle und Fülle, weil Geld und Blut dieselbe Bedeutung haben, eine Beobachtung, die bereits die alten Weisen gemacht haben. Gut ist es ferner für einen Kinderlosen und jeden, der einen nahen Verwandten in der Fremde hat. Der erstere wird die Geburt eines Kindes, der letztere die Rückkehr eines Verwandten - in beiden Fällen Blutsverwandte - erleben. Fließt das Blut in ein Geschirr, wird das Kind groß werden, und der Verreiste wird noch lange Zeit nach seiner Heimkehr leben,- fließt es aber auf die Erde, werden beide sterben, und der, welcher in der Fremde weilte, wird in seine Heimat, das heißt in den Schoß der Mutter Erde zurückkehren, welche die allen Menschen gemeinsame Heimat ist. Blut fließen zu sehen ist für einen, der unentdeckt bleiben will, unheilvoll,- man wird ihn aufspüren und überführen. Verdorbenes Blut kündigt allen Menschen ohne Unterschied Krankheit an. Ist es nur wenig, so daß es eher einem Blutspucken als Blutbrechen ähnelt, bedeutet es nach meiner Erfahrung Streit mit den Verwandten. Es träumte jemand, er werde in einem Backtrog voll Menschenblut von einigen Leuten getragen und esse von dem geronnenen Blut,- dann sei ihm seine Mutter entgegengekommen und habe ausgerufen: 'Mein Sohn, du hast mich um meinen guten Namen gebracht!' Darauf hätten ihn die Träger abgesetzt, und er sei nach Hause gekommen. Er ließ sich als Gladiator eintragen und mußte viele Jahre lang Kämpfe auf Leben und Tod in der Arena bestreiten,- das Verzehren von Menschenblut bedeutete seine rohe und frevelhafte Art, mit Menschenblut seinen Lebensunterhalt zu verdienen, der Ausruf der Mutter weissagte ihm die Ehrlosigkeit seines Standes, und das Getragenwerden in einem Backtrog versinnbildlichte die Gefahr, in der er immer und unablässig schwebte,- denn das, was man in einen Backtrog legt, wird auf jeden Fall verbraucht. Und der Mann wäre als Gladiator umgekommen, wäre er nicht abgesetzt worden und nach Hause zurückgekehrt,- denn erst später kam er auf energisches Betreiben von Freunden von den Gladiatoren frei.
Volkstümlich:
(arab. ) :
- Blut ist Kraft und Lebensquell des Menschen. (78, 39, 60)
- Scheint es einem im Traum, als fließe ihm aus Nase oder Haupt Blut, so wisse er, daß sein Oberhaupt oder Vorgesetzter empfindliche Geldausgaben haben wird,- fließt das Blut aus einer Fleischwunde, wird der Träumende bitterarm werden und nicht lange leben.
- Träumt der Kaiser, daß seine Adern von Blut geschwollen sind, wird er lange leben und seine Schätze vermehren,- ein einfacher Mann wird in seinem Gewerbe Außerordentliches leisten.
- Dünkt es einen, der in Bedrängnis und Not lebt, man lasse ihn auf dem Krankenlager zur Ader, wird er die Plagen abschütteln, lebt er nicht im Elend, Schaden und großen Kummer leiden.
- Ist aus einem geschwürigen Körperteil Blut geflossen, wird der Träumende mit unlauteren Mitteln ein gutes Geschäft machen, aber überführt werden und das Geld zurückzahlen müssen.
- Blut harnen bedeutet, man werde zu seiner Schande Kinder zeugen,- wenn Galle, ein Kind in die Welt setzen, das schwächlich ist und bald sterben wird.
- flüssiges sehen: eine Verwundung bekommen,- Es besteht große Gefahr. Du kannst nicht vor, noch zurück. Ruhe behalten und abwarten. Warnung auch vor anderen Menschen,-
- schönes rotes sehen: Fröhlichkeit,-
- an den Händen: Du hast dich in Dingen eingemischt, die gefährlich sind.
- geronnenes: eine Krankheit bekommen,-
- auf die Erde fließendes: bedeutet Unheil und Tod,-
- trinken oder sammeln: gute Aussichten haben,- schöne Hoffnungen,-
- fauliges und schweres dunkles: Tod,-
- eigenes, tropfen- oder stromweise verlieren: gute Zeichen,-
- viel Blut sehen: Krieg,-
- von sich zur Erde fallen sehen: Glück,-
- vergießen: Verdrießlichkeit durch Übereilung,-
- schönes rotes, spucken: Gesundheit,-
- dunkles und übelriechendes, spucken: Verderben, großer Ärger,-
- darin Baden: dein Vermögen geht verloren,-
- von einem Tiere: dein Geschäft wird gut gehen,-
- an anderen sehen: Krankheit in der Familie.
(pers. ) :
- Ein ernstes Omen: Blut bedeutet stets, daß eine Zeit energischen Kampfes gegen feindliche Kräfte zu erwarten ist.
- Sieht man das eigene Blut im Traum, so empfiehlt es sich, während der nächsten Tage in allen erdenklichen Formen auf sich zu achten. In jedem Fall will das Symbol vor der Vergeudung seiner Kräfte warnen und dazu ermahnen, alle Kräfte und Sinne zusammenzuhalten. (Frau
+)
(europ.) :
- geronnenes Blut: deutet auf Krankheit,-
- sehen: man bangt um einen Menschen, der einem nahesteht,- schwere Enttäuschungen,- Vorsicht in allen Lebenslagen, auch gegenüber anderen Menschen,-
- es in einer Schüssel sammeln: ist ein gutes Zeichen für die Gesundheit und Kraft,-
- trinken: ist ein gutes Vorzeichen,-
- eigenes Blut zur Erde tropfen sehen: gutes Vorzeichen,-
- spucken: für arme Leute bedeutet dies Reichtum,- oder Krankheit, Böses,-
- selbst bluten: ist ein recht schlimmes Zeichen, besonders wenn das Blut nicht gestillt werden kann, es kündigt eine lange Krankheit an,-
- aus einer Wunde fließen sehen: Ankündigung von Sorgen und Gebrechen,- schlechte Geschäfte als Folge unglücklichen Agierens in neuen Situationen,- auch: unglückliche Liebesaffäre oder Streit mit einem geschätzten Freund,-
- andere bluten sehen: Tod durch Unfälle,- Angst um einen nahestehenden Menschen,- auch: bösartige Gerüchte werden über Sie verbreitet werden,-
- Blut an den Händen haben: das Unglück folgt auf den Fuße, wenn Sie nicht selbst auf Ihre Angelegenheiten achten,- auch: man soll sich nicht in fremde Angelegenheiten mischen,-
- blutgetränkte Kleider: verweisen auf Feinde, die Ihre Karriere zerstören wollen,- man sollte sich vor neuen Freundschaften hüten.
(ind. ) :
- Blut und Geschwüre bedeuten Geld und Gut.
- Träumt jemand, er blute infolge einer Verletzung oder Wunde und das Blut röte ihm Kleid und Körper, wird er so viel Geld zusammenbringen, wie Blut geflossen ist.
- Wenn sich einer aus freien Stücken einem Aderlaß unterzogen hat, wird er so viel Geld ausgeben, wie ihm Blut abgezapft wurde,- geschieht es unfreiwillig, wird er eine Buße in entsprechender Höhe zahlen.
- Trinkt oder ißt jemand Blut, wird er auf sündhafte Weise fremdes Gut an sich bringen,- denn Blut trinken oder essen ist wider Gottes Gebot.
- du darfst dich freuen, denn bald wird sich erfüllen, was du dir schon so lange gewünscht hast.
(Siehe auch 'Narbe', 'Wunde', 'Körper', 'Arzt', 'Operation')
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