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Tanz / tanzen

Assoziation: - begeisterte Anteilnahme am Leben,- Bewegung als Mittel zur Transzendenz. Fragestellung: - Was veranlaßt mich, über die Grenzen meiner eigenen Vorstellung hinauszugehen?

Medizinrad:

Schlüsselworte: Bewegung,- Verbindung,- Flüssigkeit,- Anmut,- Würde,- Einheit,- Einssein. Beschreibung: Der Tanz war für erdverbundene Völker ein entscheidender Bestandteil ihrer Zeremonien. Zu tanzen hieß, dem Körper die Verschmelzung mit dem Herzschlag der Mutter Erde zu gestatten. Durch Tanz konnte man Harmonie zwischen seinem physischen Sein und dem heiligen Netz des Lebens schaffen. Tanzen hieß auch, Freude auszudrücken und sich in einen Zustand der Ekstase zu versetzen. Tanzen war den erdverbundenen Völkern eine heilige Bewegungsform. Allgemeine Bedeutung: Wie du dich zum Netz des Lebens in Beziehung setzt. Die Art, wie du tanzt, sagt dir jederzeit, welche Beziehung du zum Leben hast, zum Beispiel: flüssig und anmutig - flüssiges und anmutiges Leben,- ruckartig - unharmonisches Leben,- Fluß im Einssein - eine Einheit zwischen deinem Sein und dem Netz des Lebens,- mit Würde und Selbstrespekt - mit Respekt für das Netz des Lebens,- mit Freude - Glück erfahren,- Trancetanz - Ekstase. Assoziation: - Transzendente Bedeutung: Gabe des Wissens von dir selbst und deiner Verbindung mit dem Universum.

Allgemein:

Tanz und Tanzen war schon immer ein Symbol der Befreiung. Wenn der Träumende in seinem Traum tanzt, wird Heiterkeit und Gefühl, mit der Umgebung eins zu sein, dargestellt. Tanz (Tanzen) deutet also auf innere Harmonie oder spontan ausgelebte Gefühle hin. Möglicherweise wird durch Tanz auch die Annäherung und Wunsch insbesondere sexueller Natur, an einen anderen Menschen ausgedrückt (vor allem beim Tango), das zu einem flüchtigen Abenteuer führen könnte.

Psychologisch:

Übersetzt den Wirbel des Lebens, der Leidenschaften und Begierde, Gefühle und Sexualität beinhalten kann. Oft ist es der Tanz auf dem Vulkan, der an das Hetzen des Alltags erinnert, manchmal auch das innige Erlebnis eines Balles, das uns ans Ziel unserer sexuellen Wünsche bringen soll. Hier und da ist es aber auch der Tanz im Nebel, der unsere unsicheren Gefühle preisgibt. Tanz ist ein typischer Frauentraum, der hier Selbstausdruck und 'Selbstverwirklichung' in Bewegungsabläufe umsetzt. Man stellt sich spielerisch (und erotisch) dar. Ein Tanz mit dem Partner gibt Hinweise über das Rollenverhalten in der Partnerschaft: Wer führt, wer schmiegt sich an (paßt sich an)?

Artemidoros:

Im Traum die Vorstellung zu haben, man tanze daheim im Kreis seiner Angehörigen, ohne daß eine fremde Person anwesend ist und zuschaut, ist für jedermann ohne Unterschied ein glückliches Vorzeichen. Desgleichen, wenn man seine Frau, seine Kinder oder einen von den nächsten Verwandten tanzen sieht,- es zeigt große Lebensfreude und Wohlleben an, weil kein Mensch ans Tanzen denkt, ehe er nicht dem Bauch wie einem strengen und grausamen Gebieter seinen schuldigen Tribut entrichtet hat,- erst dann gibt man sich dem Tanz hin und lockert die Glieder. Dagegen ist es für einen kranken Menschen, Mann oder Frau, von übler Vorbedeutung,- er wird wegen der vielen Bewegungen beim Tanz um Sinne und Verstand kommen. Ein böses Zeichen ist ferner für den, der einen Kranken im Haus hat,- denn einem Tanzenden ergeht es wie einem heftig Trauernden, und er gebärt sich auch so. Niemandem, weder einem Gesunden noch einem Kranken, bedeutet es etwas Gutes, zu träumen, das man in Gegenwart fremder Leute, mögen es viele oder wenige sein, tanzt, oder daß man einen seiner Angehörigen tanzen sieht (Ganz unbekannt war im Altertum der Tanz als gesellschaftliche Veranstaltung. Seinem Ursprung entsprechend hatt er bei den Griechen und Römern vor allem im Kultus seinen Platz. Cicero sagt in seiner Rede für Murena 6,13 knapp und deutlich: 'Keiner tanzt nüchtern, außer wenn er den Verstand verloren hat.'),- im ersten Fall wird jemand im Haus sterben, im letzten der Tanzende einen großen Skandal erregen. Ein Kind tanzen zu sehen, zeigt an, daß dasselbe taubstumm werden wird, so daß es seine Wünsche durch Zeichen kundtun muß. Im Theater zu tanzen, geschminkt und in der entsprechenden Kostümierung, und Anerkennung und Beifall zu ernten, prophezeit einem Armen Reichtum, der jedoch nicht bis ins hohe Alter währen wird,- denn ein Pantomine spielt auf der Bühne Rollen von Königen und hat viele Diener um sich, nach der Vorstellung aber bleibt er sich wieder allein überlassen. Einem Reichen dagegen zeigt es wegen der vielfachen Verwicklungen in den Stücken Aufregungen oder Prozesse an. Sodann ist dieses Gesicht erfahrungsgemäß weder für eine reiche noch für eine arme Frau von guter Vorbedeutung,- sie werden in große, aufsehenerregende Skandale verwickelt werden. Tanzt ein Sklave, wie und wo auch immer, wird er viele Hiebe beziehen,- wer zur See fährt, wird Schiffbruch erleiden oder allein über Bord gehen und kräftig schwimmen müssen,- der eine wird unter den Schlägen, der andere beim Schwimmen den ganzen Körper in Bewegung setzen. Glück bringt das Tanzen einem Mann, der in Fesseln schmachtet,- denn weil der Körper beim Tanz beschwingt und gelöst ist, wird jener aller Fesseln ledig werden. Vollführt jemand beim Tanzen Sprünge, wird ihn Furcht und Angst befallen, ein Verbrecher wird gekreuzigt werden, und zwar wegen der Höhe und wegen des Ausstreckens der Hände. Der Waffentanz hat dieselbe Bedeutung wie der gewöhnliche Tanz. Das Radschlagen, der Schwertertanz oder der Überschlag und Salto ist nur für Leute, die es berufsmäßig tun, ohne üble Folgen,- allen anderen droht äußerste Gefahr. Dasselbe bedeutet es, wenn man jemand seiltanzen sieht. Das Geschehen, das den Mysterien zugrunde liegt, führt ganz ähnliche Traumerfüllungen herauf, die in dem gleichen Zeitraum geschaut werden, in dem die Mysterien gefeiert werden. Eine Frau träumte, sie tanze im Rausch dem Dionysos zu Ehren einen Reigen. Sie tötete ihr eigenes dreijähriges Kind. Denn die Sage von Pentheus und Agaue überliefert ähnliches, und man begeht dem Gott zu Ehren alle drei Jahre ein Fest. (Pentheus, der König von Theben, hatte eine Abneigung gegen die Verehrung des Dionysos. Er versuchte, dem Treiben der Bakchantinnen Einheit zu gebieten. Aber von Wein und religiöser Inbrunst berauscht, zerrissen diese ihn Glied um Glied. Seine eigene Mutter Agaue führte die Rasenden an und riß ihrem Sohn eigenhändig den Kopf ab.)

Spirituell:

Auf der spirituellen Ebene symbolisiert Tanzen im Traum den Rhythmus des Lebens. Außerdem verkörpert der Tanz die Umwandlung von Raum in Zeit. Der Tanz sucht die Befreiung aus irdischer Begrenzung.

Volkstümlich:

(arab. ) :

  • dazu auffordern: du machst eine neue Bekanntschaft,-
  • aufgefordert werden: heimliches Glück,-
  • zum Tanz geführt werden: man wird sich in einer Sache fügen müssen,-
  • sich tanzen sehen: du bist traurig,-
  • selbst allein für sich tanzen: du wirst große Dummheiten begehen,-
  • mit einem Partner: du gewinnst im Spiel,- auch: verheißt ein kurzes Liebesglück,-
  • und dabei fallen: Deine Ungeschicklichkeit macht dir Sorgen. Sei unbesorgt und selbstsicher, dann hast du Erfolg.
  • versäumen: du hast Kummer und Sorgen,-
  • Tanzwirbel: du bist verliebt.

(pers. ) :

  • Ein gutes Zeichen: Im Traum selbst zu tanzen oder Tänzern zuzusehen deutet auf eine Zunahme geistiger und künstlerischer Interessen des Träumenden hin und auf die Möglichkeit, diese mit persönlichem Gewinn auszuleben. Im übrigen steht eine sorglose Zeit bevor. (Frau
+)

(europ.) :

  • eines Tänzers allein bezieht sich auf das Problem des eigenen inneren Gegenspielers,- mit einem Partner oder einer Partnerin ist rein sexuell zu verstehen,-
  • bei guten Nebenbildern: Freude, gute Nachrichten von einem fernen Freund oder ein unerwartetes Geldgeschenk,-
  • bei mißlichen Traumbildern: Eifersucht, Traurigkeit und Unbehagen,-
  • zum Tanz geführt werden: man wird sich jetzt einer Sache fügen müssen, ob man will oder nicht,-
  • sich tanzen sehen: man wird vor die Wahl zwischen zwei Menschen gestellt werden,-
  • selbst tanzen: bei der Wahl zwischen zwei Menschen wird man eine Fehlentscheidung treffen,- auch: es lächelt einem unerwartetes Glück zu,- Verwirklichung eines langgehegten Planes,-
  • auf einer Hochzeit: Kummer,-
  • für Mann,- alleine als Gigolo tanzen: ein starkes Bedürfnis nach einem sexuellen Abenteuer haben,-
  • ganz alleine tanzen: man hat den Wunsch, daß ein bestimmter Mensch einem mehr Aufmerksamkeit schenkt,-
  • zu zweit tanzen: entsprechend wer beim Tanz führt, führt auch in der bestehenden oder zukünftigen Partnerschaft,-
  • ganz selbstvergessen tanzen: meistens Liebesglück, manchmal auch nur von kurzer Dauer,-
  • andere beobachten: man wird vom glücklichen Geschick eines Freundes hören,-
  • ältere Menschen tanzen sehen: prophezeit gute geschäftliche Aussichten,-
  • für junge Menschen: verheißt einfache Aufgaben und viel Vergnügen,-
  • Sieht eine verheiratete Person eine Gruppe von Kindern beim fröhlichen Tanz, steht das für reizende, gehorsame und kluge Kinder sowie für ein fröhliches, bequemes Zuhause.
  • Träumt eine Frau, daß sie beim Tanz herumhopst und ihr Partner sich nur langsam bewegt, dann sollte sie ihm nicht länger auf der Nase herumtanzen!

(ind. ) :

  • andere sehen: du brauchst Erheiterung,-
  • sich sehen: du hast Glück in der Liebe,-
  • tanzen: Freude und Reichtum,- du wirst bald Geld bekommen,-
  • und dabei fallen: sei nicht hochmütig,-
  • mit einer schönen Dame oder einem eleganten Herrn: du neigst zur Eifersucht.
(Siehe auch 'Ball', 'Ballett', 'Walzer')

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